Der performative Vollzug des Absoluten. Untersuchungen im Spannungsfeld von spekulativer Logik und Philosophie des Geistes bei Hegel

Dissertationsprojekt von Gregor Schäfer

In seinem ersten Fokus (i) untersucht das Projekt Hegels spekulative Logik als eine Logik der Veränderung. Eine Logik der Veränderung ist Hegels Logik nicht, indem sie Veränderung äußerlich beschreibt, sondern indem sie sich selbst als Veränderung vollzieht. Die zentralen Denkfiguren am Ende der Wissenschaft der Logik – die absolute Idee im Medium der absoluten Methode – vollziehen einen Abschluss, mit dem zugleich etwas Neues anfängt. In den immanenten Gang der Wissenschaft der Logik schreibt sich so eine performative Dimension ein, in deren Licht sie, als Logik, zu einer praktischen Philosophie wird. In seinem zweiten Fokus (ii) untersucht das Projekt vor diesem Hintergrund den Übergang der Logik zur Philosophie des Geistes. Im Zentrum stehen hierbei die Bestimmungsverhältnisse und Bruchlinien zwischen objektivem Geist, Weltgeschichte und absolutem Geist: In den Figuren des absoluten Geistes vollzieht sich – als Kunst, Religion und Philosophie – der Abschluss des Hegelschen Systems dadurch, dass im Vollzug dieses Abschlusses inmitten von Zeiten der Krise etwas Neues seinen Anfang nimmt.

Zum einen kommt das Projekt dem Desiderat nach, das noch immer nur wenig geklärte Verhältnis von spekulativer Logik und Philosophie des Geistes bzw. praktischer Philosophie bei Hegel zu untersuchen. Zum andern soll damit in einer nachmetaphysischen Konstellation gezeigt werden, inwiefern das kritische Potential von Hegels Philosophie gerade in deren – durchaus paradoxem – metaphysischem Anspruch liegt, das Absolute zu denken.

Betreuungspersonen: Prof. Dr. Gunnar Hindrichs (Universität Basel); Prof. Dr. Jörg Zimmer (Universitat de Girona)